Sonntag, 29. November 2009

Shibuya, Mangas & Schreine - Tokio, größtes Kaff der Welt

Mitte November sind Fabian und ich in das Land der aufgehenden Sonne, Japan, geflogen. Nach einem langen Flug mit Zwischenstopp im eiskalten Beijing erwartete uns Tokio mit royal blauem Himmel und lachender Sonne. Trotzdem waren die 12°C für uns wärmeverwöhnten Studenten aus Hong Kong mit 24°C Anfang Dezember eine enorme Umstellung.

Unser Hostel befand sich im Viertel Asakusa, das sich nicht gerade im Zentrum der Stadt befand. Deswegen wunderten wir uns zunächst nicht über das ruhige und saubere Viertel. Viele Autos gab es nicht zu sehen, und wenn waren sie extrem leise. Fast alle fahrbaren Untersätze in Tokio sind Hybrid- oder Elektroautos was die Stadt extrem ruhig macht.

Das Zimmer der Unterkunft, war wie die meisten Wohnungen in der größten Stadt der Welt winzig. Das Hostel an sich war sehr sauber und konnte vor allem mit der hoch entwickelten Toilette, die voll elektronisch und mit selbst wärmender Brille durchaus komfortabel waren, überzeugen. Solche stillen Örtchen sind aber in Japan, wie wir nach einiger Zeit fest stellten, völlig normal. 

Innerhalb Tokios bewegten wir uns nur mit der U-Bahn, was aufgrund des riesigen Netzes wirklich einfach und nicht stressig ist. Die meisten Japaner nutzen dieses Verkehrsmittel und allein durch die Nutzung lernt man typische japanische Eigenschaften kennen. Wirklich jeder Japaner sitzt oder steht mit seinem Handy, einer PSP oder Gameboy in der U-Bahn. Eine andere Möglichkeit ist noch das lesen von Manga Heften. Bei beiden Varianten spielt das Alter der Person jedoch keine Rolle. Vom Schüler bis zum Rentner werden die neuesten Technologien genutzt und Manga Hefte gelesen. 

Zunächst verschafften wir uns einen Überblick über die ganze Stadt vom Tokio Tower, der dem Eifelturm nachempfunden ist. Oben auf der Plattform angekommen, sah man ausschließlich Häuser, egal wo das Auge hinblickte. Trotzdem viel eines sofort auf, und zwar, dass Tokio keine richtige und heraus stechende Skyline, wie Hong Kong oder Shanghai hat. Die Häuser waren im Vergleich zu diesen anderen Metropolen kleiner aber dafür an der Masse umso mehr.

Nach dem Tokio Tower besuchten wir noch einige typisch japanische Parks. Zu diesen sind wir beispielsweise gelaufen und keinem von uns wurde aufgrund des leisen Straßenverkehrs und der normalen Menschenmengen bewusst, dass man sich in der größten Stadt der Welt befand.

Das Sightseeing ging an den nächsten Tagen mit den Vierteln Roppongi, Ueno, Shijuku und Akibara weiter. Wir schauten uns das Regierungsviertel, Pagoden, Schreine und japanische Märkte an. Außerdem besuchten wir eines der größten elektronischen Kaufhäuser. Dieser Besuch war anhand der vielen Reklamen, schreienden Verkäufern und überfüllten Regalen eine Überreizung der Sinne. Das Kaufhaus muss man sich praktisch wie einen 10 stöckigen Mediamarkt vorstellen, in dem es gerade irgendein spezielles Angebot gibt.

Am meisten beeindruckte uns allerdings das Viertel Shibuya. Erst hier wurde einem bewusst, dass in Tokio, die meisten Menschen unseres Planeten leben. Shibuya ist geprägt von Leuchtreklamen, die um die Wette blinken und leuchten. Riesige imposante LCD Bildschirme prasseln mit Werbung oder Musikvideos auf einen herab. Unheimlich  ist die Kreuzung in Shibuya, welche die meisten Menschen überqueren. Alle 30 Sekunden, wenn von rot auf grün geschalten wird, überquert eine riesige Menschenmasse diese Kreuzung. Das lustige und krasse ist wirklich, dass sich dieses Spektakel unbegrenzt wiederholt. Shibuya spiegelt also das wieder, was wohl jedem im Kopf ist, der an Tokio denkt.

Insgesamt gefiel uns der Besuch Japans, bei dem wir uns sehr viel angeschaut hatten und auch einige neue und leckere kulinarische Erfahrungen machen durften. 


Donnerstag, 12. November 2009

Traumhaftes Sightseeing & Genuss pur im Venetian

Und wieder sind einige Tage vergangen, und ich werde nur noch etwas mehr als einen Monat in Hong Kong sein, bevor meine Familie mit mir zwei Wochen durch Vietnam tourt und ich dann anschließend Anfang Januar zurück in Deutschland sein werde. 

Ende Oktober kam meine Freundin Angelina aus Deutschland zu Besuch nach Hong Kong. Mit ihr habe ich das erste Mal richtiges Sightseeing in der ehemaligen britischen Kolonie gemacht und erst gemerkt, wie schön diese Stadt wirklich ist, und was sie alles zu bieten hat.

Die Skyline ist natürlich eine besondere Attraktion in Hong Kong. Wir haben sie sowohl von oben vom Hong Kong Peak, auf dem man mit der alten „Peak Tram“ kommt und von unten am Hafen mit der „Star Avenue“ (Walk of Fame von Asien) aus gesehen. Man kann sich kaum daran satt sehen und noch immer, wenn ich sie sehe, beeindruckt die Häuserkette mich. 

Aber Hong Kong hat nicht nur Hochhäuser zu bieten. Inmitten der Häuserschluchten gibt es zwei sehr schöne Parks, den „Hong Kong Park" und den „Zooological and Botanical Park“. Beide sind von den Wolkenkratzern umrammt aber von Lärm und Hektik bekommt man nichts mit. Mit den tropischen Pflanzen und Tieren fühlt man sich schon ein bisschen wie im Dschungel. 

Besonders schön ist es auch einfach durch die Straßen Hong Kongs zu schlender, an Plätzen zu sitzen und die „Locals“ zu beobachten. Vor allem am Sonntag ist schon eine eigene Attraktion die vielen Philippinischen Hausmädchen auf der Straße zu sehen, die sicht dort über ihre Heimat unterhalten und einfach zusammen picknicken.

Die von Leuchtreklamen gesäumten Straßen im Viertel Mongkok auf dem Festland Hong Kongs haben ein eigenes Flair. Hier gibt es viele normale Geschäfte und Restaurants aber wenn man sich etwas von der Hauptstraße entfernt, landet man in den schmalen Gassen, die mit Zeltgeschäften und einfachen Straßenrestaurants gefüllt sind. Hier fühlt man sich schon etwas an „Mainland China“ erinnert.

Ein deutlicher Gegensatz zu dem typischen Hong Kong Viertel Mongkok ist das Restaurantviertel „Soho“ auf Hong Kong Island, welches direkt an den Berg gebaut ist. Durch das Viertel führt für besonders faule Leute eine riesig lange Rolltreppe hinauf zum Berg. In Soho fühlt man sich schon etwas wie in Europa. Überall gibt es Restaurants und Kneipen, die eine Vielzahl von internationalen Getränken und Speisen anbieten. Leider können die Preise auch mit den europäischen locker mithalten. 

Happy Valley ist die Pferderennbahn Hong Kongs und auf jeden Fall einen Besuch wert. Sie ist eine der größten und umsatzstärksten Pferderennbahnen der Welt und zu sehen, wie Chinesen beim Rennen mitfiebern und teilweise sogar auf ihren Plätzen „mitreiten“ ist eine tolle Erfahrung. 

Aber Hong Kong ist nicht nur eine glitzernde Metropole. In weniger als einer Stunde ist man mit der Fähre bereits auf Lamma Island, die zweitgrößte Insel bei Hong Kong. Auf Lamma kann man auch jetzt noch Mitte November am Strand baden gehen. Auf Lamma wachsen wilde Bananenstauden, es gibt frisches Seafood und der Strand lässt die Hektik Hong Kongs vergessen. Man kann allerdings auch einfach mit dem Bus in kurzer Zeit auf der anderen Seite Hong Kong Islands sein und das mediterane Feeling von Stanley in der Repulse Bay genießen. Auch hier kann man am Strand baden gehen und sich von der Sonne bräunen. 

Eine weitere große Attraktion ist der Big Buddha auf Lantau Island. Zu dem weltgrößten im freien stehenden Buddha kommt man mit einer langen Gondelfahrt. Das riesige religiöse Objekt ist inmitten der Natur sehr beeindruckend. Neben dem Buddha bietet Lantau Island noch den Pfad der Weisheit. Zwar fühle ich mich nicht schlauer, nachdem ich ihn entlang ging, aber trotzdem ist er einen Besuch der wert. 

Neben Hong Kong haben sich Angelina und ich auch einen Besuch in Macao, dem Las Vegas Asiens gekönnt. Hier haben wir uns zunächst ein paar von den „älteren“ Casinos und Hotels angeschaut bevor es auf den neu hochgezogenen und zukünftig wichtigen Cotai Strip zu unserer bescheidenen Unterkunft im Venetian ging. Dieses riesige kitschige Bauwerk, das die Hauptattraktionen Venedigs, selbst die Kanäle, maßstabgetreu nachtgebaut hat, ist mit dem weltgrößten Casino und einer der größten Hotels der Welt total faszinierend und luxuriös. Natürlich haben wir auch die Gelegenheit genutzt etwas zu zocken und sogar ausschließlich gewonnen, was den Aufenthalt dann noch mal krönte. 

Insgesamt waren die Tage in Hong Kong traumhaft und die Zeit hat mir die Stadt noch mal näher gebracht, sodass ich mir durchaus vorstellen könnte, hier mal länger zu leben.

Leider reicht die Zeit für ein Video momentan nicht aus, da ich mich momentan um einige Sachen für die Uni kümmern muss, bevor es am Samstag in die größte Stadt der Welt nach Tokio in das Lande der aufgehenden Sonne, Japan geht.