Nach einer etwas längeren
abstinenten Zeit des Schreibens gibt es wieder einige Neuigkeiten zu berichten.
Heute ist bereits der letzte Vorlesungstag des ersten Semesters. So gut wie
alle Gruppenarbeiten und Assignments sind erledigt und das erste Exam bereits
geschrieben. In weniger als zwei Wochen folgen dann die restlichen Exams und ab
dem 20.12 sind dann offiziell Semesterferien.
Seit dieser Woche hat es sich auch mit 17 Grad extrem
abgekühlt. Abendliche Temperaturen um 14 Grad ist man nach den vorherigen
tropischen Temperaturen nicht mehr gewohnt. Natürlich übertreibe ich nicht
gleich wie viele der Hongkees, die sofort mit dicken Stiefeln und Jacken, die
wir Europäer nur zum Skifahren anziehen würden durch die Straßen
schlendern.
Ende Oktober wurde jedoch nochmal das Wetter genutzt und
eine Wandertour mit Cliff-Jumping an einem Wasserfall, einem natürlichen
Süßwasserpool sowie am Beach genutzt. Hierzu mussten jedoch zunächst viele
Treppen, holprige Wege durch Büsche sowie einige Schweißperlen bewältigt
werden. Die Torturen wurden dann aber wirklich durch den traumhaften
natürlichen Pool mit Wasserfall belohnt. Ryan, Mario und ich ließen es uns dann
auch nicht nehmen viele male die 7-8m hohe Klippe ins kühle Nass zu springen.
Ryan brachte sogar eine Unterwasserkamera mit, die er jedoch beim letzten Sprung
des Tages in der Tiefe des Gewässers verlor. Insofern „müssen“ wir wohl, sobald
es wieder wärmer wird, noch einmal einige Sprünge absolvieren.
Minion, Indiana Jones, mexikanischer Sträfling & indischer Joker |
Ein anderes Event, das Ende Oktober anstand, war natürlich
Halloween. Hierfür bin ich zunächst mit Camila in die Pottinger Street in
Central, wo man im Prinzip alles für Halloween kaufen kann. Im Grunde könnte
man mit den ganzen Accessoires dort den kompletten Europa Park zu Halloween
schmücken oder eine eigene Geisterbahn aufmachen. Wir haben dann mit einem Hut und
einer Peitsche das günstigste Kostüm gewählt, und ich konnte sogar einen
Kindheitstraum erfüllen und war schließlich für ein paar Stunden zumindest
Indiana Jones. Am Wochenende vor Halloween haben wir uns dann verkleidet
zunächst auf dem Dach einer Freundin getroffen und einige kühle Getränke zu uns
genommen. Danach ging es dann in eine Karaoke Bar. Durch meine vorherigen
Asienaufenthalte wusste ich, dass Karaoke Bars in Asien meistens riesige
Gebäude sind, wo es viele kleinere private Räume gibt. Solch einen Raum haben
wir dann auch gemietet, in dem man dann neben einer Karaoke-Maschine, Konsolen
und Fernseher hat.
Schüler aus Hogwarts & Kiss |
Halloween wird in Hong Kong sehr groß gefeiert und deshalb
haben wir es uns nicht nehmen lassen und sind am 31.10 mit neuen Verkleidungen
nach Central um den Wahnsinn selbst zu erfahren. Bereits in der U-Bahn Station
in Central war so viel los, dass man anstehen musste, um aus der Station zu
kommen. So gut wie jeder war verkleidet, und die Kostüme waren wirklich sehr
ausgefallen und mit Liebe gemacht. Das Anstehen in der U-Bahn Station setzte
sich dann den restlichen Abend fort. Ganz Central war eine einzige riesige
Warteschleife, die schließlich in Lan Kwai Fong, dem Partyviertel, endete.
Normal braucht man von der U-Bahn Station dorthin um die 10 Minuten.
Joker |
An
Halloween haben wir ca. 2,5 Stunden gebraucht. Die Straßen wurden so
abgesperrt, das man auch gar nicht anders dorthin konnte ohne die vielen
Schleifen, wie beim Anstehen in einem Freizeitpark zu drehen. Das langsame
Vorankommen war jedoch Teil des Prozesses und wurde nicht als negativ
aufgenommen, da man ständig neue ausgefallene Kostüme sah.
First Class nach Shenzhen |
Im November ging es dann auch mal kurz für zwei Tage in die
nächste Stadt im Mainland China, Shenzhen. Ziel des Trips waren Shopping, Spa
und Teppanyaki essen. Mit dem Zug in der ersten Klasse ging es dann von Hong Kong nach
Shenzhen. Nach ca. 40 Minuten hatten wir dann die Grenze erreicht. Wir hatten
direkt an der Grenze ein super Angebot in einem Best Western Hotel gebucht. An
dem Hotel gab es für den Preis wirklich nichts auszusetzen und besonders das
Personal war sehr freundlich und sprach super Englisch. Ansonsten sind
Englischkenntnisse in Shenzhen eher rar gesät und ich war froh, dass ich noch
ein paar chinesische Brocken sprach. Nach einem kurzen Check-in ging es dann
direkt auf
Teppanyaki in Shenzhen |
In der bisherigen Zeit in Hong Kong ist mir aufgefallen, wie
sehr mittlerweile der deutsche Fußball im Ausland beliebt ist. Viele meiner
Kommilitonen bewundern die deutsche Spielweise der Nationalmannschaft und den
aktuellen Erfolg von Dortmund und Bayern. Aber auch auf den Straßen bemerkt den
Einfluss der neuen deutschen Fußballgeneration. Des Öfteren sieht man Trikots
oder Jacken der Nationalmannschaft aber auch von Bayern und dem BVB.
Big Buddha |
Im November kam mich mein Vater für einen kurzen Aufenthalt
in Hong Kong besuchen. Da die Zeit sehr knapp war, haben wir an einem Tag ein
intensives Sightseeing Programm absolviert. Mit blauem Himmel und Sonnenschein
starteten wir den Tag auf Lantau Island, fuhren mit einer Gondel ins Dorf Ngong
Ping und statteten dem Big Buddha einen Besuch ab. Danach ging es zum
Mittagessen nach Central ins Viertel Soho. Nach einem thailändischem Pad Thai mit
einem Singha schlenderten wir weiter durch Central und schauten uns noch kurz die St John’s Cathedral an bevor es mit
der Peak Tram auf den Victoria’s Peak ging. Der Victoria’s Peak ist der höchste
Berg Hong Kongs. Von ihm hat man eine grandiose Aussicht auf den Victoria
Harbor und Kowloon. Abends haben wir uns dann noch die Symphony of Lights auf
der Kowloon Seite angeschaut. Hier genießt man den Blick auf Hong Kong Island
und die wahrscheinlich beeindruckendste Skyline der Welt. Jeden Abend um 20 Uhr
wird hier eine ca. 15 minütige Lichtershow geboten, bei denen die Hochhäuser
unterschiedlich in Szene gesetzt werden. Mit
Blick vom Victoria's Peak |