Samstag, 30. November 2013

Cliff-Jumping, Indiana Jones & familiärer Besuch


Nach einer etwas  längeren abstinenten Zeit des Schreibens gibt es wieder einige Neuigkeiten zu berichten. Heute ist bereits der letzte Vorlesungstag des ersten Semesters. So gut wie alle Gruppenarbeiten und Assignments sind erledigt und das erste Exam bereits geschrieben. In weniger als zwei Wochen folgen dann die restlichen Exams und ab dem 20.12 sind dann offiziell Semesterferien.
Seit dieser Woche hat es sich auch mit 17 Grad extrem abgekühlt. Abendliche Temperaturen um 14 Grad ist man nach den vorherigen tropischen Temperaturen nicht mehr gewohnt. Natürlich übertreibe ich nicht gleich wie viele der Hongkees, die sofort mit dicken Stiefeln und Jacken, die wir Europäer nur zum Skifahren anziehen würden durch die Straßen schlendern. 

Ende Oktober wurde jedoch nochmal das Wetter genutzt und eine Wandertour mit Cliff-Jumping an einem Wasserfall, einem natürlichen Süßwasserpool sowie am Beach genutzt. Hierzu mussten jedoch zunächst viele Treppen, holprige Wege durch Büsche sowie einige Schweißperlen bewältigt werden. Die Torturen wurden dann aber wirklich durch den traumhaften natürlichen Pool mit Wasserfall belohnt. Ryan, Mario und ich ließen es uns dann auch nicht nehmen viele male die 7-8m hohe Klippe ins kühle Nass zu springen. Ryan brachte sogar eine Unterwasserkamera mit, die er jedoch beim letzten Sprung des Tages in der Tiefe des Gewässers verlor. Insofern „müssen“ wir wohl, sobald es wieder wärmer wird, noch einmal einige Sprünge absolvieren.

Minion, Indiana Jones, mexikanischer Sträfling & indischer Joker
Ein anderes Event, das Ende Oktober anstand, war natürlich Halloween. Hierfür bin ich zunächst mit Camila in die Pottinger Street in Central, wo man im Prinzip alles für Halloween kaufen kann. Im Grunde könnte man mit den ganzen Accessoires dort den kompletten Europa Park zu Halloween schmücken oder eine eigene Geisterbahn aufmachen. Wir haben dann mit einem Hut und einer Peitsche das günstigste Kostüm gewählt, und ich konnte sogar einen Kindheitstraum erfüllen und war schließlich für ein paar Stunden zumindest Indiana Jones. Am Wochenende vor Halloween haben wir uns dann verkleidet zunächst auf dem Dach einer Freundin getroffen und einige kühle Getränke zu uns genommen. Danach ging es dann in eine Karaoke Bar. Durch meine vorherigen Asienaufenthalte wusste ich, dass Karaoke Bars in Asien meistens riesige Gebäude sind, wo es viele kleinere private Räume gibt. Solch einen Raum haben wir dann auch gemietet, in dem man dann neben einer Karaoke-Maschine, Konsolen und Fernseher hat.

Schüler aus Hogwarts & Kiss
Halloween wird in Hong Kong sehr groß gefeiert und deshalb haben wir es uns nicht nehmen lassen und sind am 31.10 mit neuen Verkleidungen nach Central um den Wahnsinn selbst zu erfahren. Bereits in der U-Bahn Station in Central war so viel los, dass man anstehen musste, um aus der Station zu kommen. So gut wie jeder war verkleidet, und die Kostüme waren wirklich sehr ausgefallen und mit Liebe gemacht. Das Anstehen in der U-Bahn Station setzte sich dann den restlichen Abend fort. Ganz Central war eine einzige riesige Warteschleife, die schließlich in Lan Kwai Fong, dem Partyviertel, endete. Normal braucht man von der U-Bahn Station dorthin um die 10 Minuten.
Joker
An Halloween haben wir ca. 2,5 Stunden gebraucht. Die Straßen wurden so abgesperrt, das man auch gar nicht anders dorthin konnte ohne die vielen Schleifen, wie beim Anstehen in einem Freizeitpark zu drehen. Das langsame Vorankommen war jedoch Teil des Prozesses und wurde nicht als negativ aufgenommen, da man ständig neue ausgefallene Kostüme sah.

First Class nach Shenzhen
Im November ging es dann auch mal kurz für zwei Tage in die nächste Stadt im Mainland China, Shenzhen. Ziel des Trips waren Shopping, Spa und Teppanyaki essen. Mit dem Zug in der ersten Klasse ging es dann von Hong Kong nach Shenzhen. Nach ca. 40 Minuten hatten wir dann die Grenze erreicht. Wir hatten direkt an der Grenze ein super Angebot in einem Best Western Hotel gebucht. An dem Hotel gab es für den Preis wirklich nichts auszusetzen und besonders das Personal war sehr freundlich und sprach super Englisch. Ansonsten sind Englischkenntnisse in Shenzhen eher rar gesät und ich war froh, dass ich noch ein paar chinesische Brocken sprach. Nach einem kurzen Check-in ging es dann direkt auf
Teppanyaki in Shenzhen
Shoppingtour in eine riesige Mall mit neben vielen Fakes auch anderen schönen Produkten. Wer schon mal in China in solchen Malls einkaufen war, weiß, dass das ganze Handeln durchaus anstrengend sein kann. Deswegen war es perfekt, dass wir nachdem wir unsere Waren zurück ins Hotel brachten direkt ins Spa fuhren. Wie in China üblich gibt es in solchen Spas neben Jacuzzis, Saunas auch einen großen Aufenthaltsraum, wo man das all you can eat Angebot von Früchten und Eis sowie Softdrinks auf einen der zahlreichen Sesseln mit seinem persönlichen Fernseher genießen kann. Nach einer 90 minütigen Öl-Thaimassage, einer 45 minütigen Fußmassage und nach dem Nutzen einiger Facilities ging es mit umgerechnet 33 € weniger zum Teppanyaki Dinner. Teppanyaki ist eine japanische Koch Art, indem ein persönlicher Koch vor einem die gewählten Speisen direkt zu bereitet. Auch hier haben wir das all you can eat und all you can drink Angebot mit vorzüglichem Essen und gutem Sake für 18€ pro Person genossen. Am nächsten Tag ging es dann zurück nach Hong Kong und alle Ziele wurden erfüllt.

In der bisherigen Zeit in Hong Kong ist mir aufgefallen, wie sehr mittlerweile der deutsche Fußball im Ausland beliebt ist. Viele meiner Kommilitonen bewundern die deutsche Spielweise der Nationalmannschaft und den aktuellen Erfolg von Dortmund und Bayern. Aber auch auf den Straßen bemerkt den Einfluss der neuen deutschen Fußballgeneration. Des Öfteren sieht man Trikots oder Jacken der Nationalmannschaft aber auch von Bayern und dem BVB.

Big Buddha
Im November kam mich mein Vater für einen kurzen Aufenthalt in Hong Kong besuchen. Da die Zeit sehr knapp war, haben wir an einem Tag ein intensives Sightseeing Programm absolviert. Mit blauem Himmel und Sonnenschein starteten wir den Tag auf Lantau Island, fuhren mit einer Gondel ins Dorf Ngong Ping und statteten dem Big Buddha einen Besuch ab. Danach ging es zum Mittagessen nach Central ins Viertel Soho. Nach einem thailändischem Pad Thai mit einem Singha schlenderten wir weiter durch Central und schauten uns noch  kurz die St John’s Cathedral an bevor es mit der Peak Tram auf den Victoria’s Peak ging. Der Victoria’s Peak ist der höchste Berg Hong Kongs. Von ihm hat man eine grandiose Aussicht auf den Victoria Harbor und Kowloon. Abends haben wir uns dann noch die Symphony of Lights auf der Kowloon Seite angeschaut. Hier genießt man den Blick auf Hong Kong Island und die wahrscheinlich beeindruckendste Skyline der Welt. Jeden Abend um 20 Uhr wird hier eine ca. 15 minütige Lichtershow geboten, bei denen die Hochhäuser unterschiedlich in Szene gesetzt werden. Mit
Blick vom Victoria's Peak
einem Teppanyaki Dinner und ein paar Cocktails in einer Rooftop Bar mit Blick auf den Victoria Harbor und Hong Kong Island haben wir schließlich den Tag ausklingen lassen.