Dienstag, 7. April 2009

Leckere Kröten, ein Wasser in 420m Höhe & die Tour de Hangzhou


Mehr als 6 Wochen bin ich nun im Reich der Mitte, und noch immer sind einige Angewohnheiten der Chinesen fremd. Das Spucken auf die Straße, was durch ein lautstarkes "Hochziehen" angekündigt wird, wundert mich noch immer. Vor allem im Büro ist dieses ständige Hochziehen jener Körperflüssigkeiten, die normal in ein Taschentuch gehören, extrem ekelhaft.
Doch die Krone setzte dem Ganzen ein Kollege mit 15 minütigen Dauernasebohren in einem Meeting auf. Entweder scheinen diese Fingerfertigkeiten in der Öffentlichkeit nichts Besonderes zu sein, oder es wird von den anderen ignoriert und geächtet. Allerdings habe ich solche Gewohnheiten nicht nur bei dem erwähnten Kollegen gesehen.

Als Max und ich mit einigen Kollegen unserer Abteilung essen waren, hat unser Gaumen einige neue Geschmäcker kennen lernen dürfen. Neben Lotusblüten und anderen seltsamen Gemüsesorten haben auch Kröten den Weg in unser Inneres genommen. Diese glitschigen Viecher schmecken nach einer Mischung von Fisch und Hühnchen. Der einzige Nachteil dieser Speise ist, dass man das Fleisch von einem Knochen abnagen muss, da dieses Nagen bei den Chinesen höchst beliebt ist.

Die letzten Wochenenden haben Max und ich in Hangzhou verbracht. Einige Clubs wurden getestet, und das Fazit fällt durchaus positiv aus. Die Einrichtung der jeweiligen Lokalitäten kann sich wirklich sehen lassen. Alles ist sehr sauber, neu, und freier Eintritt erhöht die bei der Ankunft schon hohe Stimmung umso mehr. Allerdings gibt es zwar nur einen Minuspunkt, welcher aber eine hohe Gewichtung hat: Die Getränkepreise sind mit den deutschen auf einer Ebene. Trotz des letzten Punktes waren die Abende in den Zappelbunkern sehr amüsant.

Unser erstes Pflichtspiel der Company-League war ebenfalls an einem der letzten Wochenenden. Auf einem halben Kunstrasenfeld wurde versucht das Leder zu streicheln, doch as Spiel verlief nicht nach unseren Vorstellungen. Obwohl wir das Spiel die meiste Zeit kontrollierten gingen wir zweimal durch individuelle Abwehrfehler in Rueckstand. Leider gab es immer noch wenige Kombinationen und ein richtiger Spielfluss kam selten auf.
Zahlreiche Großchancen wurden aufgrund technischer Defizite und nicht genügend Überblick versemmelt. Solche Faux-pas kennt man eigentlich nur von deutschen Fussballgrößen wie Mario Gomez oder Kevin „Nutella“ Kuranyi.
Letzten Endes beendeten wir das Spiel gegen nicht all zu starke Gegner mit einem unglücklichen 2:2 und stehen somit schon fast wie der FC Bayern nach dem 1:5 Debakel gegen den Winterkorn Verein unter gewaltigen Druck.


Das letzte Wochenende war mit dem Tombsweeping day am Montag ein verlängertes Wochenende. Also beschlossen Max und ich am Freitagabend, nachdem wir unseren Beitrag zur Werkbank Chinas geleistet hatten, bis Sonntag nach Shanghai zu donnern. Nach einer langen Nacht, in der wir unter anderen in Clubs waren, in denen es ein Aquarium mit Haien gab, haben wir neben einer ausgiebigen Shoppingtour nur noch den Besuch des richtigen Shanghais Aquarium erledigen können. Die Annsammlung von Meereslebewesen war durchaus beeindruckend, da man die meiste Zeit durch einen Tunnel die Aquarien durchquerte. Somit schwimmten Schildkröten (bei denen uns das Wasser im Mund zusammenlief), Rochen, Haie… neben und über einem.
Am Sonntag sind wir unter strahlender Sonne nach Pudong zum JinMao Tower gefahren. Dort lockte uns die im 87. Stock höchste Bar der Welt (im Hyatt) mit einer wegen Smog nicht ganz so tollen Aussicht. Nach einem überteuerten Getränk haben wir noch die Lobby des Hotels bestaunt und sind für eine Besichtigung des Jinyiang Tempels Richtung Nanjing Road gebraust. Den Besuch Shanghais haben wir mit einem frischen Kokosnuss Milchshake in einem Cafe in der Nanjing Road bei angenehmen Temperaturen ausklingen lassen.

Den Feiertag am Montag begannen wir mit einer kleinen Fahrradrundfahrt in unserem Compound. Danach ging es mit unseren Bikes, auf die selbst Dopingverächter wie Lance Armstrong oder Jan Ulrich neidisch waeren, zu den Xixi Naturreservarten. Diese Tümpel waren etwas enttäuschend. Also haben wir noch eine kleine Tour in Hangzhou in der Nähe unseres Blocks gemacht und uns schließlich beim Tennisspielen komplett ausgepowered.

Die letzten Wochen waren wirklich schön und bisher möchte ich keine Erfahrung missen.
Besonders freut mich, dass Max und ich nun, dank eines chinesischen Kollegen, einen sehr günstigen Flug nach Singapur für Ende Mai gefunden haben. Traumstrände mit Hängematten, Sonne und türkisfarbenes Wasser warten also von uns erobert zu werden.

Das folgende Video ist eine kleine Zusammenfassung des verlängerten Wochenendes.

1 Kommentar:

  1. Na ihr Pete Sampras und Roger Federer Double :-D
    Die meisten Bälle gingen doch ins Netz, wie wir das so beobachten konnten *haha*
    Und Jungs, ihr werdet ja wohl nicht ernsthaft Schildkröten verspeisen..... irgendwo hörts ja auch auf, nech. Wo wollt ihr denn die Traumstrände in Singapore finden?? Etwa auf Sentosa Island??
    Ne, mal im Ernst: cooler Blog, schöner Beitrag, schönes Video, haut rein und macht weiter so!
    Grüße aus Ancona

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