Dienstag, 5. Mai 2009

Traumhafte Landschaft, China pur & westliches Frühstück















Die restlichen April Wochenenden haben Max und ich in Hangzhou mit Fussball, einem KTV (Karaoke) Aufenthalt hauptsächlich mit Seelenyoga am Westlake verbracht.
Da natuerlich auch der Tag der Arbeit im kommunistischen China ein Feiertag ist, bot es sich an über den 1.Mai per Flugzeug gen Südwesten Chinas nach Guilin zu fliegen. Unsere Gefährten waren zwei weitere Praktikanten, David ein waschechter Corporate Identity Schwabe und Adrian alias Dr. Zumwinkel, ein geselliger Knabe aus dem Steuerparadies Lichtenstein.

Am Donnerstag wurde also überpünktlich um 16.30Uhr die Arbeit beendet und ein Taxi Richtung Hangzhouer Flughafen geentert. Nach 2 Stunden Flug erreichten wir das stockdunkle und versmogte Guilin. Bereits hier erkannten wir, dass wir uns langsam dem "richtigen" China näherten. Die Strassen waren schmutzig, die Luft stickig, und die Leute nicht gerade wohlhabend. Unser Zimmer im Hostel war spatanisch aber in Ordnung. So wurde der Auftakt des Trips noch mit einer Runde Billiard und Corona Bier im Hostel gewürdigt.

Ziemlich früh morgens fanden wir nach einem sehr guten westlichen Frühstück (fuer chinesische Verhältnisse) relativ schnell einen Bus, der uns in das 1.5 Stunden entfernte Yangshou transportiert. In dieser Gegend Chinas scheint es üblich zu sein, dass der Bus überall anhält, wo gerade jemand ein oder aussteigen möchte. Des Weiteren werden die Reisebusse trotz belegter Sitze weiterhin gefüllt. Die armen aber glücklichen Würstchen, welche keinen Sitzplatz ergattern konnten, sitzen dann die lange holprige Fahrt auf dem Boden des Busses bzw. auf einem Plastikhocker fuer Kinder.

Im schönen und nicht versmogten Yangshou angekommen, sahen wir bereits die traumhafte Kulisse des Li Rivers und den unzähligen Karsthügeln. Das Ziel, der kleine Ort Xingping, war aber noch nicht erreicht. Also wechselten wir in einen Mini-Bus, der ebenfalls mit Chinesen auf dem Boden gefüllt wurde und nach ca. 45min Fahrt auf sehr holprigen Strassen, war der verschlafende Ort erreicht.
Wir hausten in einem sehr kleinen Zimmer mit zu kleinen Betten. Dafuer hatte das Hostel eine super Lage mit einer dementsprechenden Aussicht. Die Bewohner in und rundum Xingping sind sehr arm, richtige Strassen existieren kaum, und jetzt fühlten wir uns alle richtig im Reich der Mitte angekommen. Mit unseren gemieteten klapprigen Strassenfahrraedern, ließen wir uns mit einer kleinen Fähre auf die andere Seite des Fluss bringen. Von dort aus fegten wir entlang des Flusses und seiner traumhaften Landschaft durch unzählige Reisfelder, kleine Dörfer (3-4 Hütten), in denen Hühner vor unseren Augen geköpft wurden und durch das von Bambus und Orangenbäumen gesäumte Dickicht. Schließlich hörte plötzlich der "Weg", den wir genommen hatten, auf, und wir befanden uns an einem kleinen Tempel, der direkt am Eingang einer Höhle lag. Wie die Mönche und die anderen Bewohner dort in ihren sehr einfachen Verhältnissen lebten, war beeindruckend. Die Odyssee per Fahrrad wurde schliesslich in die andere Richtung des Flusses fortgesetzt.

Am Samstag machten wir mit richtigen Mountainbikes und einer chinesischen Führerin eine Tour durch die Landschaft von Yangshou. Auch hier war die Natur malerisch und selbst Monet haette wohl seine Freude daran gehabt, die Impressionen auf einer Leinwand festzuhalten. Wir unterbrachen die Fahrt fuer einen Ausflug per Minibus zu einer riesigen Hoehle. Nach der Fahrt a la Indiana Jones stiegen wir in ein kleines Boot um, das uns langsam in die dunkle Höhle fuhr. Mit zwei Lampen ausgestattet, erkundeten wir vier das riesige dunkle mit Stalagmiten und Stalagtiten übersähte Labyrinth. Wir badeten in heilenden Schlamm und ließen unsere Seele in einem unbeschreiblichen Ambiente in den heissen Quellen der Höhle baumeln.

Danach schwangen wir uns wieder auf unsere Raeder und es ging mit unserer Führerin durch die pardiesische Landschaft zurueck nach Yangshou, wo wir zu Abend aßen und die Stadt noch etwas erkundeten bevor es zurueck nach Xingping ging.

Der Sonntagmorgen begann um 5Uhr früh. Wir wollten den Berg in der Nähe unseres Hostels in Xingping besteigen und den Sonnenaufgang geniessen. Das Hostel war um die Uhrzeit wie ausgestorben. Lediglich das Zirrpen der Grillen hoerte man von draussen. Im Dunklen schlichen wir uns von unserem Zimmer hinunter zum Ausgang. Doch ploetzlich schreckten wir auf. Wir erkannten aufgrund der Dunkelheit nur ein grosses rechteckiges Gebilde vor uns, das am Abend davor noch nicht vorhanden war. Aus dem dunklen Etwas kam ein lautes Rascheln hervor. Als erstes kam uns die Vorstellung eines Hühnerkäfigs in den Sinn, doch lange konnten wir nicht darüber nachdenken. Auf einmal sprang ein Chinese aus dem Gebilde hervor, was sich als eine Bettkonstruktion entpuppte. Ohne langes Zögern sperrte er die Tür des Hostels auf und ließ uns unseren Weg fortsetzen. Wir stapften also in langer Kleidung vor den Mücken geschützt die unzählbaren Stufen hinauf. Die glitschigen sehr alten in den Berg gemeiselten "Treppen" entpuppten sich zu gefährlichen Fallen. Nachdem wir diese tötungsreichen Fallen überwindet hatten, trennten uns nur noch ein paar sehr alte Leitern von dem Gipfel. Aber auch diese Hindernisse wurden uns nicht zum Verhängnis. Die fantastische Aussicht liess das zuvor aufgebrachte Aufwärmtraining vergessen, und so konnten wir zu unserem wesentlichen Training kommen (siehe Video) und nebenbei unsere Augen von der unglaublichen Aussicht betäuben.

Durch das harte Training am fruehen morgen frühstückten wir herzhaft mit westlichen Toast, Butter und Bacon mit traditioneller chinesischer Musik in den alten Gassen Xingpings und genossen die letzten Stunden vor unserem Rückflug in der wohl schönsten Landschaft Chinas mit einer entspannten Bambusflossfahrt ueber den Li River.

Viel Spaß mit folgenden Video

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