Montag, 29. Juni 2009

Unzählige Stufen auf das Dach Chinas

Die Tage rasen hier an einem vorbei und mittlerweile sind es nur noch 4 Wochen, die ich in Hangzhou verbringen werde. An einem der letzten Wochenenden hat Max und mich mal wieder die Abenteuerlust gepackt und so sind wir mit drei anderen Praktikanten Angelina, David und Alex in die Fusstapfen Reinhold Messners getreten und haben uns auf eine Gebirgstour eingelassen: die Yellow Mountains (Huangshan).

Am Freitag ging es direkt, nachdem wir unseren Beitrag zur Herstellung deutscher Werkzeuge geleistet haben, mit Rucksack, der neben Klamotten auch noch leckere Nudelsuppen, fluessig Brot und Wasser enthielt, mit dem nicht klimatisierten Bus nach Huangshan. Mit dem dort gemieteten Hostel, was eher einem Hotel glich, haben wir ein echtes Schnaeppchen gemacht, was besonders David, einen Schwaben mit Bundeswehr- und anderen Splinen, gefreut haben durfte.
Am naechsten Morgen ging es mit dem Bus zum Fusse der majestetischen Berge, die auf 5 wanderlustige Gefaehrten unter blauen Himmel warteten. Am Busparkplatz angekommen empfing uns schon, wie ueblich , ein kleiner Chinese: Mr. Hu. Er sprach perfektes Englisch und organisierte fuer uns den naechsten Transport zur Gondel an den "Eastern Steps", die uns in die Naehe der chinesischen Himmelsdaecher befoerderte.
Schon waehrend der Fahrt mit der Gondel empfing uns das Gebirge mit traumhafter Landschaft, atemberaubenden Schluchten und kaiserlichem Wetter.
Die vielen Gipfel sind ueber unzaehlige Wege, die ausschliesslich aus Stufen bestehen und entlang von hunderten von metertiefer Schluchten verlaufen, erreichbar. Nachdem wir bereits tausende von Stufen gestiegen waren, wundervolle Ausblicke mit foermlich gemalter Natur geniessen konnten, machten wir Sherpas uns auf die Suche nach unserer Unterkunft um die gefuellten Rucksaecke abzuladen und Max und meinen von Chucks geplagten Fuessen eine 10minuetige Pause zu goennen. Nach der kurzen Rast in dem voellig ueberteuerten und winzigen Zimmer, ging es weiter die naechsten Gipfel zu erklimmen und schliesslich zur spaeteren Stunde den Sonnenuntergang unter oscarverdaechtiger Kulisse zu geniessen. Der Abend wurde dann noch mit einigen Nudelsuppen und Gerstensaft ausgeklongen.

Um 3.30Uhr in der Nacht weckte uns der zaertliche Handywecker, damit wir romantischen Wanderer mit gepackten Rucksaecken den Sonnenaufgang auf einem weiteren Gipfel geniessen konnten. Fuer den Aufstieg ueber die dunklen Treppen, ueber die mittlerweile unsere Waden und Fuesse klagten, planten wir ca. 1 Stunde, sodass wir den Sonnenaufgang um 5Uhr locker miterleben durften. Aufgrund unserer athletischen Faehigkeiten , waren wir bereits eine halbe Stunde vor dem geplanten Farbenspiel und dem Anmarsch der lauten Ameisenkolonie (Chinesen) am Gipfel angekommen und konnten uns so einen geeigneten Platz mit guter Aussicht sichern .Diese haben wir dann spaeter vor draengelnden und mit Teedosen bewaffneten aggressiven Ameisen verteidigen koennen. Nachdem, die in Anzug bekleideten Asiaten, die noch bessere Wanderschuhe als Max und ich mit unseren Chucks hatten, wieder vom Gipfel verschwunden waren, verpassten sie gluecklicherweise den eigentlichen Sonnenaufgang, der etwas verspaetet eintraf. So konnten wir diesen noch in Ruhe mit baumelender Seele geniessen , bevor es entlang weiterer grossartiger Landschaften, tiefer Schluchten und kleiner Hoehlen zu fantastischen Plaetzen ging. Schliesslich hat jedes Wochenende sein Ende, und so mussten wir den langen Abstieg ueber die "Western Steps" antreten, um mit unseren schmerzenden Waden und plattgetretenden Fuessen noch rechtzeitig den Bus zurueck nach Hangzhou zu erreichen.Insgesamt war es ein Wochenende mit tausenden von Stufen, traumhaftem Wetter, wunderschoener Landschaft und wie immer einer lustigen Truppe, ueber dessem Niveau mittlerweile schon die zweite Kellerwohnung freigeworden ist.

2 Kommentare:

  1. Hey ihr zwei, eure Videos sind einfach echt immer zu geil! Hoffe es gibt noch ein paar mehr ;-) Grüßle, Sonja

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  2. Die Songauswahl ist mal wieder herrlich Mister Öl! Greetz aus Traverse City

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