Victoria Harbour |
Nach einem Urlaub in 2012 in Shanghai und Yunnan in China
steht nun wieder ein längerer Aufenthalt im fernen Osten auf dem Programm. Mit
Vietnam Airlines ging es schließlich über Ho Chi Minh City nach Hong Kong.
Bei dem dreistündigen Aufenthalt am Flughafen in Vietnam gab
es dann die erste Bestätigung von Vorurteilen gegenüber Asiaten, die sich über
die Jahre aufgebaut haben. Bei der Fahrt mit der Rolltreppe hinunter zum Gate
brachte es tatsächlich eine Dame fertig nicht den Fuß wie gewohnt am Ende der
Rolltreppe leicht anzuheben, sodass sie erst mal ordentlich den Boden küsste
und natürlich Ihren männlichen Begleiter gleich mitriss. Während dieser
Szene befand ich mich circa fünf Reihen
hinter den leichtfüßigen Opfern und ahnte schon, dass die Herrschaften vor mir
nicht die schnellsten im Schalten sein werden. Deshalb purzelten die völlig
überforderten armen Teufel vor mir übereinander, wie eine Ansammlung von
Dominosteinen und bildeten einen wachsenden und quiekenden Haufen Elend. Ich
brüllte derweil von hinten, dass sie doch bitte den Notschaltknopf an der Seite
am Ende der Rolltreppe betätigen sollten. Dies schien jedoch zu viel des Guten,
sodass ich schließlich über den Haufen sprang und mit Drücken des Knopfes dem
bunten Treiben vorerst ein Ende bereitete. Mit Hilfe einer Airlineangestellten
konnten wir dann schließlich den Haufen auflösen und gen Hong Kong aufbrechen.
Kurz nach der Ankunft in Hong Kong habe ich mich mit meinen
zukünftigen Mitbewohnern (Daniela und Cansu) getroffen, um einige Dinge bei
IKEA zu kaufen. Da mein Zimmer nicht möbliert ist, habe ich mich mit den
nötigsten Dingen und den billigsten Versionen davon eingedeckt. IKEA befand
sich nicht wie in Deutschland in einer riesigen blauen Halle, sondern in einem
Hochhaus, in denen einige Stockwerke von IKEA angemietet wurden, auf denen man
durch die gewohnten Verkaufsflächen laufen konnte. Die gewünschten Möbel werden
dann bei einem Mitarbeiter bestellt und zu einem vereinbarten Termin nach Hause
geliefert, da auch nur die wenigsten Einwohner in Hong Kong ein eigenes Auto
haben.
Die erste Woche habe ich in einem Hotel im Viertel Yau Ma
Tei gewohnt, in dem sich auch meine zukünftige Wohnung befindet. Die ersten
Tage wurden dann hauptsächlich mit Flanieren verbracht. Trotz Kenntnis der
Stadt verwundern einen noch immer die Menschenmassen, die durch die Straßen und
Einkaufszentren zu jeder Tageszeit unter den unzähligen Neonreklamen strömen
und Opfer des Konsums sind. Negativ wirkt sich an dieser Stelle die Verbreitung
des Smartphones aus, da eine sehr große Anzahl von Menschen das Laufen und ihre
Aktivitäten auf dem Handy kombinieren, was bei der hohen Frequenz von Passanten
auf Bürgersteigen zum einen die Fließgeschwindigkeit drastisch reduziert und des
Öfteren zu Zusammenstößen führt.
Ein abendlicher Besuch im Stadtteil Tsim Sha Tsui mit Blick
auf den hell erleuchteten Victoria Harbour durfte natürlich in der ersten Woche
auch nicht fehlen. Die Skyline Hong Kongs, was wörtlich übersetzt duftender
Hafen bedeutet, ist immer wieder beeindruckend. Der frische Wind, die
vorbeifahrenden Schiffe und die sich im Meer spiegelnden Lichter der Hochhäuser
lösen bei mir immer noch Gänsehaut aus. Mit Hilfe eines iPods und Musik kann
man dann auch die kontinuierliche Beschallung anderer Touristen ausblenden.
Hong Kong City University |
Sinnesüberreizung in Hong Kong |
Seit Samstag lebe ich nun endlich in meiner neuen WG im
Viertel Yau Ma Tei, welches ziemlich zentral in Hong Kong liegt.
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