Donnerstag, 5. September 2013

Back to Asia


Victoria Harbour

Nach einem Urlaub in 2012 in Shanghai und Yunnan in China steht nun wieder ein längerer Aufenthalt im fernen Osten auf dem Programm. Mit Vietnam Airlines ging es schließlich über Ho Chi Minh City nach Hong Kong.

Bei dem dreistündigen Aufenthalt am Flughafen in Vietnam gab es dann die erste Bestätigung von Vorurteilen gegenüber Asiaten, die sich über die Jahre aufgebaut haben. Bei der Fahrt mit der Rolltreppe hinunter zum Gate brachte es tatsächlich eine Dame fertig nicht den Fuß wie gewohnt am Ende der Rolltreppe leicht anzuheben, sodass sie erst mal ordentlich den Boden küsste und natürlich Ihren männlichen Begleiter gleich mitriss. Während dieser Szene  befand ich mich circa fünf Reihen hinter den leichtfüßigen Opfern und ahnte schon, dass die Herrschaften vor mir nicht die schnellsten im Schalten sein werden. Deshalb purzelten die völlig überforderten armen Teufel vor mir übereinander, wie eine Ansammlung von Dominosteinen und bildeten einen wachsenden und quiekenden Haufen Elend. Ich brüllte derweil von hinten, dass sie doch bitte den Notschaltknopf an der Seite am Ende der Rolltreppe betätigen sollten. Dies schien jedoch zu viel des Guten, sodass ich schließlich über den Haufen sprang und mit Drücken des Knopfes dem bunten Treiben vorerst ein Ende bereitete. Mit Hilfe einer Airlineangestellten konnten wir dann schließlich den Haufen auflösen und gen Hong Kong aufbrechen.

Kurz nach der Ankunft in Hong Kong habe ich mich mit meinen zukünftigen Mitbewohnern (Daniela und Cansu) getroffen, um einige Dinge bei IKEA zu kaufen. Da mein Zimmer nicht möbliert ist, habe ich mich mit den nötigsten Dingen und den billigsten Versionen davon eingedeckt. IKEA befand sich nicht wie in Deutschland in einer riesigen blauen Halle, sondern in einem Hochhaus, in denen einige Stockwerke von IKEA angemietet wurden, auf denen man durch die gewohnten Verkaufsflächen laufen konnte. Die gewünschten Möbel werden dann bei einem Mitarbeiter bestellt und zu einem vereinbarten Termin nach Hause geliefert, da auch nur die wenigsten Einwohner in Hong Kong ein eigenes Auto haben.

Die erste Woche habe ich in einem Hotel im Viertel Yau Ma Tei gewohnt, in dem sich auch meine zukünftige Wohnung befindet. Die ersten Tage wurden dann hauptsächlich mit Flanieren verbracht. Trotz Kenntnis der Stadt verwundern einen noch immer die Menschenmassen, die durch die Straßen und Einkaufszentren zu jeder Tageszeit unter den unzähligen Neonreklamen strömen und Opfer des Konsums sind. Negativ wirkt sich an dieser Stelle die Verbreitung des Smartphones aus, da eine sehr große Anzahl von Menschen das Laufen und ihre Aktivitäten auf dem Handy kombinieren, was bei der hohen Frequenz von Passanten auf Bürgersteigen zum einen die Fließgeschwindigkeit drastisch reduziert und des Öfteren zu Zusammenstößen führt.

Ein abendlicher Besuch im Stadtteil Tsim Sha Tsui mit Blick auf den hell erleuchteten Victoria Harbour durfte natürlich in der ersten Woche auch nicht fehlen. Die Skyline Hong Kongs, was wörtlich übersetzt duftender Hafen bedeutet, ist immer wieder beeindruckend. Der frische Wind, die vorbeifahrenden Schiffe und die sich im Meer spiegelnden Lichter der Hochhäuser lösen bei mir immer noch Gänsehaut aus. Mit Hilfe eines iPods und Musik kann man dann auch die kontinuierliche Beschallung anderer Touristen ausblenden.

Hong Kong City University 
 Ebenfalls in der ersten Woche gab es zwei Orientationsprogramme der Universität, zum einen ein programmspezielles sowie ein allgemeines. In meinem Programm nehmen insgesamt 100 Studenten teil, von denen 10 internationaler Herkunft und 40 lokaler Herkunft sind. Der Rest stammt aus Mainland China. Ansonsten macht die Universität einen guten ersten Eindruck, was unter anderem mit diversen Sportmöglichkeiten, wie Gym, Klettern, Squash, Golf, Badminton.... zusammenhängt. Etwas amüsant ist, dass man über eine Rolltreppe aus einer Shopping-Mall in die Universität gelangt. Ob das mit dem Anregen der Binnenkonjunktur zu tun hat, weiß ich jedoch an dieser Stelle nicht. Allerdings gab es die Universität vor der Shopping Mall.

Sinnesüberreizung in Hong Kong
Seit Samstag lebe ich nun endlich in meiner neuen WG im Viertel Yau Ma Tei, welches ziemlich zentral in Hong Kong liegt. 

Typisch für diese Gegend sind die vielen Leuchtreklamen. Manche Straßen sind durch die bunten und vielen Reklamen so stark erleuchtet, dass es manchmal Abends heller als tagsüber ist. In unmittelbarer Nähe meiner Wohnung bekomme ich eigentlich alles, was man braucht und auch zur U-Bahn sind es maximal drei Gehminuten. Nachdem ich die ersten zwei Nächte etwas unbequem auf dem Boden verbracht habe, wurden schließlich am Dienstag die Möbel geliefert und aufgebaut, sodass ich mich nun auch wirklich angekommen fühle.

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