Sonntag, 1. März 2009

Verregnetes Hangzhou, leckeres Essen & ein himmlisches Wellness Erlebnis


Die ersten zwei Tage wurden bei Bosch zunächst formelle Dinge geklärt. Doch nach kurzer Zeit habe ich nun auch Anteil am daily business und sonstigen Projekten. Die Anlage von Bosch ist wirklich sehr imposant und ich freue mich schon auf besseres Wetter, damit wir den eigenen Fußballplatz nutzen und den chinesischen Kollegen eine Lektion im deutschen Volkssport erteilen  können. Die Kollegen sind alle sehr nett und es macht auch echt Spaß mal eine andere Kultur und Arbeitsweise kennenzulernen. 

Am Dienstag war ich mit zwei Kollegen nach der Arbeit bei einem Nudelmann essen. Das sind typische Straßen"restaurants" in dem man an kleinen Tischen mit Hockern sitzt, während der Koch die Nudeln frisch in kürzester Zeit durch Herumwerfen vor einem zubereitet. Die Nudeln gibt es dann je nach Wunsch mit verschiedenem Gemüse und Fleisch für 0,80€-1€. Natürlich sind in dem Preis Tee und eine kleine Suppe auch enthalten. So ein Nudelmann gibt es auch in der nähe meiner Wohnung, was sehr praktisch ist.

Gut gestärkt sind wir danach in ein Spa geschlendert. Das war wohl eines der luxuriösesten Erlebnisse. Allein die Einrichtung und das Design hat 5 Sterne verdient. In dem Spa konnte man neben unzähligen Luxusduschen mit massenhaften Shampoos und Cremes noch Sauna und einen Pool mit Fernseher genießen. Der Service war auch "michelin-mäßig". Es werden einem Handtücher gereicht, beim Abtrocknen am Rücken wird geholfen und die 80 Minuten dauernde Massage mit entspannender Musik war die Krönung des 15Euro "teuren" Aufenthaltes. Theoretisch könnten man dort den ganzen Tag bleiben, aber irgendwann ist sicher auch jede Haut aufgeweicht und die Seele hat sich ausgebaumelt. 

Leider ist das Wetter nicht gerade sensationell. Es regnete bisher jeden Tag und durch diese Nässe ist es auch recht kühl. Aber wahrscheinlich werde ich mich nach dieser Kühle sehnen, wenn im Juli 40°C mit hoher Luftfeuchtigkeit meine Tage bestimmen. 

Da am Freitag sieben Praktikanten ihr Praktikum beendet haben, sind alle Praktikanten und ein paar Chinesen in einem japanisch-chinesischen Restaurant essen gegangen. Das Mahl war dort wirklich grandios. Für chinesische Preise war es mit 15€ (all you can eat and drink) ziemlich teuer. Doch der Gaumen wurde mit bestem Fleisch, verschiedensten Gemüse, bestes Seafood (Muscheln, Schrimps, Fisch...), Obst und Eis verwöhnt. Normalerweise bin ich überhaupt kein Seafoodesser, aber dort hat einfach alles unglaublich lecker geschmeckt. Man saß in einem Halbkreis, im Innern das Kreises standen die Köche und haben die verschiedenen Sachen die zuvor roh vor einem stehen nacheinander zubereitet. 

Am Samstag habe ich bei strömenden Regen Hangzhou etwas erkundet. Zunächst bin ich mit dem Bus für 0,20€ zum Westlake gefahren und bin dort etwas herumgeschlendert. Der Westlake ist ein sehr großer See mit unzähligen Pagoden, Inseln und Labyrinthen von Wegen. 

Nachdem es bei dem Regen jedoch nicht ganz so toll war und die Stimmung nicht gerade am Siedepunkt war, bin ich schließlich downtown und war in einigen Geschäften um mich aufzuwärmen. Da ich nicht gerade die wärmste Kleidung mit nach China genommen habe, habe ich mir am Samstag noch zwei Pullover gekauft. 

Am Abend war ich dann mit ein paar Praktikanten in einer Bar und danach noch in einem Club. Die Chinesen sind sehr ausgiebige Trinker. Allerdings scheinen sie sich zu überschätzen und es kommt nicht gerade selten vor, dass man auf der Toilette einige Chinesen sieht, die den kurz davor getankten Alkohol durch den Mund wieder loswerden. Trotzdem war es ein sehr amüsanter und langer Abend.

Die letzte Woche war also trotz des sehr schlechten Wetters angenehm. Leider soll dieses Wetter noch anhalten. Doch ich hoffe, dass mein Kommilitone und Kollege, der am Dienstag auch nach Hangzhou kommt und mit mir in der WG lebt, gutes Wetter für die zweite Woche hier in China mitbringt. 


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