Mittwoch, 11. März 2009

Sonnenstrahlen, fehlendes Spielverständnis & ein famoser Figaro-Besuch

Als Max und ich am Montagmorgen aus unserer Wohnung ins Freie kamen, trauten wir unseren Augen nicht. Blauer Himmel, Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Endlich scheinen die relativ kalten und regenreichen Tage vorbei zu sein. Vor allem, als wir uns in der Mittagspause von unserem Büro auf den Weg zum Futtertrog machten, mussten wir die Augen zusammenkneifen. Nicht um uns ethnisch anzupassen, sondern um die Augen vor Helligkeit zu schützen. Sie waren grelle Sonne gar nicht mehr gewöhnt.

Da das gute Wetter auch am Dienstag anhielt, übte ich nach der Arbeit mit lauter Chinesen und einem brasilianischen Praktikanten auf dem Firmeneigenen Fußballplatz den deutschen Volksport aus. Die anderen Praktikanten hatten entweder keine Lust, keine Zeit bzw. keine richtige Sportbekleidung. 
Bereits nach kurzer Zeit bemerkte ich, dass Spielverständnis, Ballgefühl sowie jegliche Absprache im Spiel Fremdwörter für Chinesen sind. Günther Netzer hätte wohl seinen Spaßdiesen ungeordneten Haufen nach dem Spiel retohrisch auseinander zu nehmen.
Da die Fehlpässe die "Spielzüge" so stark überwogen, dass man es gar nicht mit Zahlenverhältnissen ausdrücken kann, konnte ich auch keine Spiellaune entwickeln. Der Brasilianer und ich fühlten uns von den anderen Praktikanten etwas im Stich gelassen. Allerdings wollen diese das nächste Mal unser Vaterland auf dem Platz auch verteidigen, was dann sicherlich die Lust am Spielen mit dem kreisrunden Leder wieder steigt.  

Heute statteten Max und ich einem Figaro-Salon einen Besuch ab.
Zunächst wurden unsere Haare mit einer Creme und einer noch nie verspürten Kopfmassage verwöhnt. Ich wusste gar nicht, dass ich dort so viele Nerven besitze. Nachdem dann die Haare (natürlich ebenfalls mit Kopfmassage) gewaschen wurden, durften wir uns auf einem neuen Sessel in die waagrechte Liegeposition begeben. Auf dem Ledersessel angekommen wurden zuerst die Ohren ausführlich gereinigt und massiert. Danach wurden dann neben dem Kopf, dem Nacken, die Arme, die Brust, die Hände und auch die Finger massiert. Nachdem unsere Nerven ca. 45min auf Rosen gebettet wurden, kamen wir zum eigentlichen Grund unseres Besuches: Haare schneiden. Dies dauerte dann ca. 10-15min. Anschließend wurden dann die Haare noch einmal gewaschen und geföhnt.
Doch alle guten Dinge haben auch ein Ende. 
Zum Abschluss wurden wir dann doch zur Kasse gebeten. Dieser Gang war allerdings aufgrund des Preises für dieses Verwöhnprogramm von 25RMB (2,55€) durchaus akzeptabel. Ich möchte nicht wissen, was man in Deutschland für solch eine Behandlung zahlen würde. 

Am Freitag werden wir uns direkt nach der Arbeit übers Wochenende in die Weltmetropole Shanghai begeben. Doch davon gibt es das nächste Mal mehr...


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