Montag, 14. März 2011

Back to Asia


Nachdem ich 2009 ein halbes Jahr in Hangzhou verbracht und anschliessend ein Semester in Hong Kong studiert habe (siehe vorige Berichte), bin ich nun endlich wieder zurueck in Asien.

Dieses mal ist es nicht China, sondern die Asia light Version Singapur. Hier werde ich bis September bei Siemens meine Bachelor Thesis schreiben und hoffentlich neben Singapur noch weitere Städte, Inseln und Länder kennenlernen. Nun also zu den ersten Tagen und Eindrücken in Singapur. Ich hatte bereits 2009 das Glück für zwei Kurzaufenthalte nach Singapur reisen zu dürfen. Die Stadt war mir also vertraut. Nachdem ich am Mittwoch Abend mit etwas Verspätung aufgrund eines medizinischen Notfalls an Board der Qantas Maschine (keine Angst, nicht wegen mir) in Singapur landete, erwarteten mich natuerlich erst mal traumhafte Temperaturen im Vergleich zu Deutschland.

Das Wetter ist hier eigentlich durchweg gleich um die 30 Grad mit 80-100% Luftfeutchtigkeit. Vom Flughafen ging es dann erst mal mit dem Taxi zu dem Hostel, in dem ich mich fuer die ersten drei Tage einquattiert habe, da meine Wohnung noch nicht frei war.

Auf dem Weg ist mir gleich wieder die gepflegte, schoen angelegte und extrem saubere Stadt aufgefallen. Das Hostel war ok, aber mehr auch nicht. Die naechsten Tage habe ich dann mit Sightseeing und dem Pre Medical Check up fuer Siemens verbacht, bei dem einige Tests (Sehtest, HIV, Urin...) gemacht wurden. Da ich von meinem Arzt in Freiburg fuer meine Schulter Krankengymnastik empfohlen bekam, musste ich bürokratisch wie in Deutschland zunaechst zu einem Orthopaeden, der mich dann weiter überwiesen hat. Nachdem dies schliesslich erledgit war, bin ich nun bei einem netten deutschen Physiotherapeuten, der mich auch gleich fuer das deutsche Fussballteam, nachdem es meiner Schulter besser geht, akquirieren will.

Singapur ist wirklich eine sehr saubere, gepflegte und durchorganisierte Stadt. Man findet sich sehr schnell zurecht und fuehlt sich aufgrund der schoenen Gestaltung in den Hauptvierteln Singapurs teilweise wie in einem Freizeitpark. Überall ist alles grün und man sieht Pflanzen und hört Vögel, die man nur aus botanischen Gärten kennt. Leider war ich bisher etwas faul Fotos zu machen, aber die folgen bald.

Am Freitag habe ich mich Abends noch mit einigen Praktikanten von Siemens im Ausgehviertel Clarke Quay getroffen. Besonders hier wirkt alles sehr künstlich, da es so sauber, neu und gepflegt ist. Auf einer Brücke im Viertel treffen sich viele Leute, die dort das vorher im Supermarkt „günstige“ Bier trinken und den Abend geniessen bzw. sich auf die restliche Nacht „vorbereiten“. Später ging es dann noch in einen Club bis morgens in meinen Geburtstag reinfeiern...

Am Sonnabend konnte ich dann endlich in meine Wohnung für die nächsten Monate ziehen. Da die Mieten in Singapur extrem hoch sind, können sich die wenigsten Leute eine eigene Wohnung leisten. Anfangs hatte ich zwei Wohnungen zur Auswahl. Ich habe mich für die günstigere Wohnung mit der besseren Lage entschieden. Mit einem chinesischen Ehepaar und einem Inder, welchen ich bisher nur einmal gesehen habe und der den völlig untypischen Namen Ranschid trägt, wohne ich in Farrer Park / Little India. Die Wohnung besteht aus Wohnzimmer, Kueche, Esszimmer, drei Schlafzimmern und zwei Baedern. Ausserdem kommt woechentlich noch eine Maid, die putzt, wäscht und bügelt J Sie spricht nur Chinesisch, sodass ich mindestens einmal pro Woche ein paar Fetzen sprechen kann. Da ich sowieso nur wenig Zeit in der Bude verbringe, reicht die Wohnung vollkommen aus und ist besonders von der Lage her super. Meine Wohngegend ist im Vergleich zu Downtown Singapore richtig asiatisch bzw. indisch. Viele Leute, meistens Inder, wuseln oftmals laut zwischen Autos umher. 100m von meiner Wohnung entfernt ist das bekannte Mustafa Shopping Center, welches 24/7 geöffnet ist und man wirklich alles außer Autos kaufen kann. Zwar ist die Warenpräsentation und die Logik der Sortierung schwer zu erkennen, aber trotzdem ist es erstaunlich was es alles dort zu kaufen gibt. Abends habe ich mich dann noch mit ein paar Leuten zum Bundesliga schauen getroffen und konnte einen dringend notwendigen Sieg des FCK feiern.

Am Tag des Herrn bin ich mit anderen Praktikanten auf die zum größten Teil künstlich angelegte Insel Sentosa gefahren. Hier kann man diverse Freizeitaktivitäten (Sommerrodelbahn, Universal Studios, SeaLife, wandern....) betreiben. Wir wollten uns aber nur auf einen der vielen Strände chillen und das gute Wetter genießen. Die Strände sind für einen Stadtstrand wirklich extrem gut. Das einzige was das Bild etwas trügt, sind die vielen grossen Tanker vor der Insel. Das Meer war allerdings sauber, nur eine wirkliche Abkühlung war es aufgrund der hohen Wassertemperatur nicht. Am Stand war ich dann auch motiviert ein paar Fotos (siehe hier) zu schiessen. Auf Sentosa Island fühlt man sich wirklich wie im Europa Park bzw. Disneyland. Es fehlt nur noch irgend ein Maskottchen, das durch die Gegend läuft und Kinderhände schüttelt. Ansonsten gibt es natürlich zahlreiche Beachbars (Café del Mar...) bei denen ich jedoch zu geizig bin für 2 Bier 8 Euro zu zahlen. Dann doch lieber vorher bei einem 7eleven vorbeischauen.

Nach einem ausgiebigen Tag am Strand waren wir dann Abends zusammen in „meinem Block“ noch etwas essen und heute ging es dann mit dem ersten Arbeitstag bei Siemens los, bei dem hauptsaechlich organisatorische Sachen geklaert wurden.

Siemens Singapur ist das asiatische Headquarter, hat ein relativ grosses Gebaeude mit eigenem Gym, dass ich zur Zeit leider noch nicht nutzen kann. Mittags kann man in der Kantine essen oder wenn man es lieber asiatisch und guenstig mag in einem der diversen Foodcourts, wo man fuer ca 2 Euro ein Mittagessen von indisch über chinesisch bis indonesisch etc. bekommt. Im Büro hört man öfters einige Kollegen Chinesisch sprechen und bei Sätzen wie „mei you“ oder „bu zhidao“ fühlt man sich gleich wie daheim bzw. an die guten alten Tage in Hangzhou erinnert. Allerdings gibt es hier keinen Wu Jianlin aka Frank, der sich erst mal den ganzen Mageninhalt durch die Nase auf dem Klo zieht und ordentlich ins Pissoir rotzt.

Das waren nun die ersten Eindrücke und Erlebnisse in Singapur. Am kommenden Wochenende geht es wahrscheinlich mit einigen Praktikanten nach Malaysia ins Paradies auf die Insel Dayang. Hier schon mal ein Vorgeschmack...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen