Donnerstag, 24. März 2011

Bintan, eine Schildkröte & Behörde à la Singapur


Die erste Arbeitswoche war relativ entspannt. Da mein Supervisor krank war, habe ich mich hauptsaehlich mit der Abteilung und Prozessen vertraut gemacht und ein bisschen am theoretischen Teil meiner Thesis gearbeitet.


Am Freitag musste ich dann noch zum Ministry of Manpower, um die letzten Schritte fuer die Beantragung meiner Greencard einzuleiten. Die Behoerde unterscheidet sich komplett von den deutschen. Dort wird effizient, freundlich und technisch auf dem neusten Stand gearbeitet. Mit meinen Papieren von der Personabteilung bin ich also in das Gebaeude „Riverpoint“ bei Clarke Quay. Im vierten Stock erwarteten mich dann zunaechst mehrere Maschinen (aehnlich wie die Self Check-ins am Flughafen mit Touchscreens) bei denen man ganz einfach sein Formular unter einen Scanner legte. Damit war die Anmeldung erledigt und ich wurde drauf hingewiesen in den naechsten Raum zu gehen. Sobald dort mein Name auf einem Flatscreen erscheint, sollte ich zu einem freien Schalter. Natuerlich erschien sofort mein Name auf einem der Screens, nachdem ich im Raum war, und ich wurde sofort von einer sehr freundlichen und kompotenten Mitarbeiterin bedient. Fingerabdruecke wurden genommen und Daten in den PC gehackt und nach 10 Minuten war alles vorbei. Gestern habe ich meine Identiy Card dann auch abgeholt und kann nun auch nach Singapur voll automatisch und schneller einreisen. Es werden lediglich die ID Card und meine Fingerabdruecke automatisch gescannt und schon bin ich eingereist.


Nachdem wir leider auf die schnelle keine Reise mehr nach Dayang organisiert bekommen haben, haben eine Praktikantin und ich einen Trip nach Indonesien auf die Insel Bintan (Fotos hier klicken) geplant. Mit vier weiteren Siemens Praktikanten ging es dann am Samstag „bei Zeiten“ mit der MRT (Metro in Singapur) zum Ferry Terminal. Nach 1,5 Stunden klimatisierter Fahrt mit der Faehre, bei der die ganze Zeit ein seltsamer thailaendischer Kampffilm mit indischen Untertiteln lief (Gott sei Dank lautlos), kamen wir in Indonesien an. Dort erwartete uns dann schon unser humpelnder Fahrer mit einem Fahrzeug, das definitiv durch den deutschen TUEV nicht gekommen waere. Nicht der kaputte Tacho, oder das zusammengeflickte Lenkrad war das Hauptproblem, sondern dass keine Klimaanlage vorhanden war und sich lediglich zwei Fenster oeffnen liessen.


Nach einer laengeren Fahrt ueber die Insel, kamen wir schliesslich bei unserem Hotel an. Unsere Strandhuetten waren direkt am Strand mit Blick auf das Meer. Die Unterkunft war wirklich super. Leider war jedoch das Meer nicht ganz so sauber und aufgrund von sehr starker Ebbe und Flut konnten wir auch zunaechst nicht baden gehen. Nach einer kurzen Wanderung durch das Watt, beschlossen wir uns ein paar Mopeds zu mieten und die Insel zu erkundigen. Wir sind dann also zu sechst auf drei Mopeds ohne wirklichen Plan hintereinander fahrend losgetourt. An den Linksverkehr hatte ich mich schnell gewoehnt, sodass ich auch mal den Motor meiner rosa „Maschine“ testen konnte, mit einer Spitzengeschwindigkeit von 85km/h. Auf einer langen Gerade sah ich dann von weiten einen Stein rumliegen. Doch auf einmal bewegte sich dieser Stein. Dann auf einmal stoppte er, nachdem das erste Moped von uns vorbeizog. Dann bewegte er sich wieder und hielt auch gleich wieder an, als ich mich naeherte, sah ich, dass es eine Schildkroete war, die gerade in dem Moment ihre Beine und ihren Kopf einzog. Wir stoppten und schauten sie uns an. Auf einmal hielt ein Indonesier mit seinem Moped und seinem Kind an, der sie gleich aufhob und drauf herumklopfte. Nach einem kurzen Dialog haben wir sie schliesslich wieder ins Gruen gesetzt und ihm nicht als Abendessen mitgegeben.


Die Erkundung mit traumhafter Landschaft war definitiv das Highlight der Reise. Wir sind durch viele verschiedene Doerfer gefahren, bei denen man sah, in welch einfachen Verhaeltnissen die Leute hier leben. Auf der ganzen Fahrt wurde man von Indonesiern gegruesst und angelacht. Besonders Kinder haben sich gefreut uns zu sehen und ein paar Affen am Rand der Strasse konnten wir auch entdecken. Die Landstrassen waren in einem super Zustand. Lediglich auf Seitenstrassen oder sehr entlegenden Doerfern musste man Slalom um Schlagloecher oder um Loecher auf Holzbruecken fahren.

Abends haben wir dann mit lokalen Getraenken auf der Veranda unserer Huetten und einem Lagerfeuer den Tag ausklingen lassen und haben sogar noch einen Mitternachtsschwimm bei Vollmond machen koennen. Vom Wochenende gibt's natürlich auch ein kurzes Video.


Am kommenden Wochenende fahren wir dann mit 18 Leuten auf die Insel Tioman in Malaysia, auf der ich 2009 schon mal mit Kommilitonen gewesen bin. Den damaligen Bericht dazu gibts hier.


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